Mein letzter Blogeintrag endete mit der Ankunft in Kampot, besser gesagt in der Man'Groove Lodge, wo ich vier Nächte untergebracht war. Mein Gastgeber Trevor - ein Singapurer - war sehr freundlich und wir sind gleich ins Gespräch gekommen. Nach seinem Wehrdienst, den jeder Singapurer zwei Jahre lang absolvieren muss, hat er sich ein Tuk-Tuk gekauft und ist damit mit einem Freund durch Kambodscha gereist. Das Land hat ihm so gut gefallen, dass er selbst ein Guesthouse für Backpacker eröffnet hat, erst in Kampot - integriert in ein Fischerdorf -, später ein weiteres in Kep, nahe des Strands.

Den ersten Tag habe ich mir ein Fahrrad ausgeliehen und damit Kampot-City erkundet. Die Stadt ist sehr klein und ruhig. Touristen, die man hier trifft, sind eher gesetzteren Alters und genießen das warme Klima und die gemütlichen Bars und Cafes. Der Markt im Stadtzentrum ist eine Attraktion. Überdacht reihen sich kleine Läden eng aneinander und das Durchkommen fällt manchmal schwer. Dafür findet man hier alles, was man braucht. Kleine Imbisse bieten leckere lokale Gerichte, deren Zutaten allerdings schwer zu identifizieren sind.

Den zweiten Tag habe ich mir ein Moped ausgeliehen und bin damit zum etwa zwanzig Kilometer entfernten Bokor Mountain gefahren. Das ganze Gebiet ist ein Nationalpark, für den man umgerechnet etwa einen Euro berappen muss. Dafür führt eine gut ausgebaute Panorama-Straße bis hoch auf den 1080m hohen Gipfel, wo eine riesige sitzender-Buddha-Statue und alte französische Ruinen aus vor-rote-Khmer-Zeiten stehen.


Eine weitere Sehenswürdigkeit dort oben ist ein Wasserfall, der jedoch nur zur Regenzeit wirklich sehenswert ist. Derzeit sieht man nur ein gewaltiges Flussbett.
Gegen nachmittag zogen sich dann die Wolken zusammen und man konnte beobachten, wie sich die Nebelschwaden über die Berggipfel schoben. Die Abfahrt wurde so zu einer kühlen Angelegenheit, ich musste meine Jacke anziehen.

Am dritten Tag war ich wieder mit dem Moped unterwegs, diesmal nach Kampong Trach, ca. 40km von Kampot entfernt.
Meine Fahrt führte mich durch Kep, wo ich noch ein Busticket nach Phnom Penh kaufte und den berühmten Krabbenmarkt besuchte.

Weiter gings an der Küstenstraße, bis ich Kampong Trach erreichte. Hier sollte es atemberaubende Höhlen geben, und so war es auch. Nach langer Anfahrt zeichneten sich immer mehr Berge ab, die sporadisch im Flachland platziert und für's Klettern prädisteniert sind. Kalksteinfelsen, die einen Hof bilden, in den man durch ein Höhlensystem eintreten kann. Im inneren des Hofes ist man umgeben von meterhohen Felswänden.
Noch beeindruckender war eine riesige Höhle, in der es von Fledermäusen wimmelte. Erst konnte man sie nur hören, und das war schon atemberaubend. Die Höhle war stockdunkel, ich musste höllisch aufpassen, wo ich hintrete. Durch Löscher im Höhlendach fiel etwas Licht, und da konnte ich das Schauspiel sehen: hunderte Fledermäuse wuselten durch die Luft. Leider auf Bildern nicht zu erkennen, ihr müsst also auf die mangelhaften Videos warten.


Am nächsten Tag ging es mit dem Bus in ca. vier Stunden nach Phnom Penh. Hier wollte ich Mike wiedertreffen, um gemeinsam nach Siem Reap weiterreisen. Phnom Penh's erster Eindruck wurde mir von einem betrunkenem Briten vermittelt, der unprovoziert andere Touristen anpöbelte und sich mit dem Restaurantpersonal anlegte, das versuchte, seine Gäste zu schützen. Es war übrigens vier uhr nachmittags. Glücklicherweise lernte ich schnell Ned kennen, der sich mehrmals für seinen Landsmann entschuldigte.
Mike meldete sich nicht mehr bei mir, so daß ich tagsdarauf am morgen allein nach Siem Reap weiter fuhr, wo ich nach siebenstündiger Busfahrt nun angekommen bin. Das Verkehrsnetz hier so schlecht ausgebaut, daß selbst die Fernbusse auf etwas, was wir als Feldweg bezeichnen würden, fahren müssen. Dafür hatte bis jetzt jeder Bus Wi-Fi, wenn auch nur sporadisch Internet.

So, das reicht erstmal. Mehr gibts in ein paar Tagen.