Unsere Busfahrt von Hoi An nach Da Lat führte über Na Trang, wo wir aufgrund der rücksichtslosen Fahrweise den Fahrgästen gegenüber schon halb vier, statt um sechs ankamen. Daraus folgte ein ungeplant langer Aufenthalt in Na Trang, ganz abgesehen davon, daß wir im Sleeperbus kein Auge zu tun konnten. Wir machten das beste draus und verbrachten die Wartezeit am Strand, der glücklicherweise nicht weit vom Absetzpunkt war. Trotz der frühen Stunde war schon erstaunlich viel los. Menschen, die sich sportlich betätigten und so den Tag beginnen, während Flutlichter den Strand erhellten. So beobachteten wir das Treiben, bis schließlich die Zeit für uns gekommen war, unseren Bus nach Da Lat zu empfangen.

In Da Lat besichtigten wir das Crazy House, eine an Hundertwasser erinnernde Architektur eines Hotels, welche einem zumindest in Deutschland sämtliche Behörden aufs Dach steigen lassen würde. Spätestens, wenn hier einer über die kniehohen Geländer stürzt, weil man jemandem Entgegenkommenden auf dem einen halben Meter breiten Pfad in zehn Meter Höhe Platz machen möchte, war es das. Aber wir haben es nochmal gesehen.

Ansonsten besuchten wir eine schöne Pagoda etwas außerhalb, testeten Carolas Geduldspotential beim offroad downhill mit einem fragil anmutenden Moped zum Tiger-Wasserfall und
machten eine ordentliche Wanderung auf einen Gipfel des Bergmassivs Lang Biang, um die Funktionstüchtigkeit Carolas generalüberholtem Knie zu testen.


Schließlich gingen uns in Da Lat die Ideen aus, so daß Carola sich doch noch spontan für Mui Ne, bzw. Strand entschieden hat und ich für währenddessen eine fünftägige Motoradtour geplant hatte.
Mein erstes Ziel hieß Buon Ma Thuot, besser gesagt ein kleiner Vorort davon, in dem der Wasserfall Trinh Nu gelegen ist und wo es angenehme Übernachtungsmöglichkeiten geben sollte. Dies war leider nicht der Fall. Stattdessen fand ich verlassene und verfallende Resort-Strukturen vor und wurde unliebsam von den jetzigen Bewohnern vom Gelände gebeten.
Daß ich mir den Wasserfall am nächsten Tag doch noch anschauen konnte verdankte ich einem Einheimischen, den ich später beim Abendessen kennenlernte und der mir anbot, mich zum Fischen mit zu mehmen.

Mein nächstes Ziel war Gia Nghia, eine Kleinstadt, nahe der kambodschanischen Grenze. Hier ließ ich mir Zeit, das hiesige Treiben zu betrachten, während die Stadt stromausfallbedingt nur von Fahrzeuglichtern erhellt wird,
ich platzte in zwei Regierungskomplexe auf der Suche nach dem perfekten Panorama und fand die am besten englischprechende Vietnamesin im Ort auf dem lokalen Markt in einer kleinen Verkaufsbude für alles Mögliche.
Vorher hab ich noch ein paar Fotos gemacht.


Weiter ging es am nächsten Tag nach Mui Ne, wo ich mich für zwei Nächte bei Carola einquartieren wollte. Die Etappe sollte mit Abstand die Beste der ganzen Tour werden. Das Panorama und die Serpentinen ließen mein Herz höher schlagen. Da störte es auch nicht, dass mir zweimal der Sprit ausging. Seitdem führte ich immer eine 1,5 Liter Wasserflasche voller Sprit als Reserve mit mir.

In Mui Ne sahen wir uns die riesige Sanddüne an, liefen einen Flußlauf entlang und entspannten am Pool. Viel mehr gibt es in der Küstenstadt, in der sich der Strand unter den Resorts aufteilt, nicht zu tun.


Meine Fahrt zurück nach Da Lat verlief anstrengender, als angenommen. Nicht nur, dass die ersten 100 Kilometer auf Hauptverkehrsstraßen verliefen, war es darüber hinaus unerträglich heiß.
Als sich das Terrain langsam wölbte und ein stetiger Anstieg zu verzeichnen war, hoffte ich auf die langersehnte Klettertour in Serpentinen, wurde allerdings von ausgedehnten Baustellenabschnitten ernüchtert, die man durchaus als Staubschlachten bezeichnen kann. Nichtsdestotrotz erreichte ich Da Lat rechtzeitig und nahm meinen Bus nach Ho Chi Minh City. Das Ende unserer Reise neigt sich dem Ende zu.

PS.: Aufgrund fehlgeschlagener Kopieraktionen muss ich euch einige Bilder vorenthalten.

Update vom 4.4.: alle fehlenden Bilder sind nachgereicht.