Nach unserem Weckruf durch diverse Baustellenfahrzeuge gegen halb acht beschließen wir bei einem recht spärlichen Frühstück bestehend aus eingepackten Croissants mit Konfitüre zu löslichem Kaffee, es mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Sintra zu versuchen.
So sitzen wir also an der Bushaltestelle und warten auf den Bus, der uns zum Bahnhof bringen soll. Ein Bus kommt in der Gegenrichtung, wir sind also frohen Mutes, dass wir ebenfalls bald mit einem in unsere Richtung rechnen können. Nach weiterem Ausharren mit Sonne und ohne Glück kommt ein weiterer Bus in der Gegenrichtung. Dies ist der Zeitpunkt, an dem wir beschließen, einmal dieses Uber auszuprobieren.
Nach 5 Minuten Warten kommt unser Fahrer umd bringt uns in Nullkommanix zum Bahnhof. Wir holen uns eine Bahnkarte nach Alcantara Mar, circa 20 Minuten Zugfahrt an der Küste entlang. In Alcantara Mar angekommen müssen wir zu Fuß nach Alcantara Terra laufen, von wo wir in den Zug nach Sintra steigen.
Das Ticketsystem bereitet uns einiges Kopfzerbrechen. Man kauft hier Zonen und je nachdem, wie viele Zonen man passiert, braucht man diese auf seiner Ticket-Karte. Dann gibt es aber die Möglichkeit, Mehrzonen-Tickets zu kaufen, und woher weiß der Schaffner, wieviele Zonen man fährt, und manchmal kommt gar kein Schaffner und dann hat man noch ein Ticket übrig, und manchmal gibt es Drehkreuze, sowohl beim Ein- als auch beim Aussteigen... so viele unbeantworteten Fragen.
In Alcantara konnten wir zum ersten Mal etwas vom Flair der Großstadt erahnen, als wir eine der bekannten Trams im traditionellen Look vorbeifahen sehen. Doch so schnell, wie man im Stadtzentrum ist, so schnell ist man auch wieder draußen. Die Übergänge von einer Stadt zur anderen unterscheiden sich unmerklich von Übergängen zwischen Ortsteilen.
In Sintra werden wir von Tourguides begrüßt, die uns dezent ihre Dienste anbieten. Wir lehnen dankend ab - zu allererst haben wir Hunger, den zu befriedigen wir gedenken. Also laufen wir los nach Google-Maps und Co, unbedacht der Höhenunterschiede, die derartige Apps nicht abzubilden vermögen. So kommt es schon mal vor, das wir die falsche Straße hinuntergehen, und der Verkehr in dieser engen Gegend tut sein übriges, um uns zu nerven.
Schließlich finden wir ein uns angemessenes Lokal, nach dem Essen machen wir uns auf den Weg zum Castelo dos Mouros, einer Burganlage noch weiter oben auf dem namensgebenden Berg Sintra, von wo wir uns einen einmaligen Blick über die Lande versprechen. Wir sollen uns nicht irren.
Der Aufstieg zur Festung führt durch einen wohlgepflegten Garten und ist - scheinbar aufgrund der Alternative, nach oben gefahren zu werden - schön ruhig und lädt zum Verweilen ein.
Nach unserem Rundgang im Castelo neben zahllosen weiteren Touristen, nehmen wir einen zweiten Weg zurück ins historische Stadtzentrum. Und wieder ist es ein malerischer Abstieg in Ruhe.
Zurück nach Cascais wollen wir mit dem Bus fahren. Knapp zwei Stunden mit dem Zug scheinen uns etwas übertrieben, zu mal es auch ein kleiner Umweg mit viel Umsteigen ist. Und tatsächlich fahren sogar zwei Busse, einer davon durch die westlichen Küstenorte, für den wir uns entscheiden. Die Fahrt dauert in etwa eine Stunde und offenbart uns die fantastische Berglandschaft nahe der Küste. Hier finden wir den Anreiz für den übermorgigen Ausflug: Eine Wanderung an der Küste entlang.