Zwei Nächte verbrachte ich auf der Insel bekannt als "Rabbit Island". Alles hier ist zu 100% touristisch, und zum Wohlfühlen und Entspannen ausgelegt. Die Tage verbrachte ich abwechselnd in Sonne, Schatten und Wasser, schleppte mich, wenn ich Hunger oder Durst verspürte, ins 10 Meter entfernte Restaurant, ließ mich massieren und spazierte am Ufer entlang, um mal einen anderen Strand auszuprobieren.

Doch alles ist irgendwann vorbei und so riss ich mich wieder los und nahm Abschied vom Paradies, wohlwissend, das ich das Meer so schnell nicht wiedersehen werde.

Zurück auf dem Festland, suchte ich mir mit David, einem Schweitzer, und Victor, einem Franzosen, eine Unterkunft in Kep. Victor ist 22, macht ein Urlaubsjahr vom Studium und bereist ganz Asien. Für ihn ging es tagsdarauf weiter nach Sihanoukville, die Partystadt in Kambodscha mit Strand und Inseln und Bars und Nachtleben und allem.
David blieb - wie ich auch - noch einen Tag länger, hauptsächlich um eine Pfefferfarm zu besuchen und etwas von dem berühmten Kampot-Pfeffer für seine Freunde mitzubringen. Wir fuhren also mit dem Scooter, den ich eher als Krankheit bezeichnen würde, ins Landesinnere über Dreckpisten, vorbei an unzähligen Pfeffer- und Mangoplantagen, bis wir schließlich an einer anhielten und uns mit Pfeffer und Bildern eindeckten.



Abschließend machten wir noch eine kleine Trekkingtour auf den Phnom Kep und genossen den grandiosen Blick aufs Meer - ein letztes Mal.


Am nächsten Tag gings für mich weiter nach Phnom Penh - zum zweiten Mal, diesmal zwei Nächte, um einen besseren Eindruck zu bekommen. David verabschiedete sich von mir und Kambodscha nach Ho Chi Minh, von wo aus es für ihn nach Butan weiterging.

In Phnom Penh entschied ich mich dafür, einen Scooter zu leihen, da mich die ganzen Tuk-Tuk Fahrer echt auf die Palme bringen. Schwerer als erwartet, fand ich einen Verleih, leichter als erwartet war ich mit dem Scooter unterwegs zu meiner Unterkunft.
Am selben Abend - es war Freitag - besuchte ich noch eine Bar um die Ecke meines Hostels, die sich nach und nach mit immer mehr westlichen Menschen füllte - alles Auswanderer, die in Phnom Penh mehrheitlich als Englischlehrer arbeiteten. Die Bar ist eine Art 'after work'-Treffpunkt, jeder kennt sich.
Von halb bis um sieben ist Happy Hour: alle Biere sind frei, später spielte noch eine Live-Band.

Ein Grund, weshalb ich zwei Nächte in Phnom Penh verbringen wollte, war, dass ich meine bisher gesammelten Mitbringsel schon mal nach Deutschland schicken wollte - leichter gesagt als getan. Dummerweise habe ich nicht bedacht, dass Wochenende ist. Das hiesige Postamt hat leider geschlossen. Die DHL-Filiale hat zwar noch geöffnet, allerdings wollte man mir weißmachen, dass ein fünf-kilo-Paket 250 Dollar kostet. Ich lehnte dankend ab und fuhr unverrichteter Dinge wieder davon. Ich werde meine Souvenirs wohl bis zum Ende des Urlaubs mit mir herumschleppen. In Laos wird es wohl nicht besser.

Am nächsten Tag gings für mich weiter nach Kampong Cham, um meine Reise Richtung Laos am Mekong entlang fortzusetzen. Das Städtchen ist schön ruhig und gemütlich, die Gebäude im französischen Kolonialstil mit großen Räumen und hohen Decken, gestützt von Säulen.

Neben einer Steinbrücke über den Mekong gibt es zu einer Insel eine Bambusbrücke, die robuster ist, als sie aussieht und sich anfühlt. Viel zu sehen gibt es auf der Insel nicht, natürlich Pagoden noch und nöcher und der unvergleichliche Charm des Landlebens.


In einem nahegelegenen Dorf, welches von einer NGO für nachhaltiges Wirtschaften unterstützt wird, kann man den Einheimischen bei ihrem Handwerk zusehen und sich die Unterschiede herkömmlicher Verfahren zu nachhaltigen Verfahren erklären lassen.

Mein letzter Ausflug führte mich zu einer Kautschuk-Fabrik. Hier kann man zusehen, wie aus der Kautschuk-Milch, die aufwendig auf riesigen Kautschuk-Plantagen extrahiert wird, Gummi hergestellt wird, der später weiterverarbeitet wird. Mit Nachhaltigkeit hat das hier allerdings wenig zu tun.

Morgen gehts weiter nach Kratie, nur ein paar hundert Kilometer entfernt. Von dort werde ich wohl direkt nach Laos weiterreisen. Mein Visa für Kambodscha läuft in zehn Tagen ab.