Seit neun Tagen bin ich nun bereits in Laos, Zeit, mal wieder einen neuen Blogeintrag zu hinterlassen.

Kratie war mein letzter offizieller Stop in Kambodscha. Hier verbrachten wir zwei Nächte auf dem Festland, wo wir mit dem Moped am Mekong Richtung Norden entlang gefahren sind, allerdings nur wenig neues entdeckt haben. Eines jedoch war recht beeindruckend: ein Freizeitresort, errichtet im Mekong zwischen den zahllosen Inselchen, das hauptsächlich den einheimischen Touristen als Picknick-Ort dient, jedoch auch Ausländer willkommen heißt. Das Ganze ist nur für eine Saison errichtet und wird entweder durch die Besitzer oder die Flut in der Regenzeit wieder abgebaut.


Eine Nacht verbrachten wir auf der Insel Koh Trong in einem Homestay, das heißt bei einer einheimischen Familie, mit denen wir auch gegessen haben, und zwar eine Delikatesse hierzulande: Enten-Embryo. Enteneier werden "angebrütet", bis sich der Embryo herausgebildet hat, und dann erst gekocht. Wenn man nicht weiß, was einen erwartet, erhält man ein Überraschungsei der etwas anderen Art. Um diesen Blog jugendfrei zu halten, verzichte ich auf Bilder.
Nach dem Essen haben wir mit den Kindern englisch geübt und unsererseits ein paar Sachen auf Khmer gelernt - suboptimal am vorletzten Tag in Kambodscha.


Am nächsten Tag begann unsere Odyssee nach Laos, und freundlicher kann ich es nicht ausdrücken. Aufstehen in der Früh, Stunden auf verspätete Busse warten, sich mit korrupten Grenzern und Busfahrern auseinandersetzen und am Ende nicht da ankommen, wo man hin wollte. Aber Insel ist Insel, wir wollen da mal nicht so kleinlich sein.
Auf Don Det haben wir neben der obligatorischen Wasserfallbesichtigung auch eine Kayaktour mitgemacht, und im Reggae Restaurant gibt es eine Plattform, von der aus man 10 Meter tief in den Mekong springen kann.


Länger als zwei Nächte habe ich es auf der recht teuren Partyinsel nicht ausgehalten und bin nach Pakse weitergereist, wo ich mir eine viertägige Motorradtour über das Bolaven-Plateau gegönnt habe. Hier konnte ich atemberaubende Wasserfälle besichtigen und auch ausgiebig bebaden. Zum ersten Mal seit Beginn meiner Reise kam ich mit richtig kaltem Wasser in Berührung. Es kostete mich einiges an Überwindung, und ich bin nicht zimperlich.


Das Klima im Hochland ist angenehm kühl. Nachts sogar richtig kalt, so dass ich mich natürlich erkältete. Dass ich in jedem Wasserfall baden wollte, war auch nicht gerade hilfreich.
An meinem vorletzten Stop konnte ich neben Wasserfällen noch Elephanten beim Baden zusehen. Echt beeindruckend, wie die Reiter(?) mit ihren Tieren kommunizieren.


Meinen letzten Stop auf dem Bolaven-Plateau machte ich auf einer Organic Coffee Plantation, wo mir die drei beliebtesten Kaffeesorten zur Verkostung angeboten wurden. Außerdem lernte ich Fernand kennen, einen Franzosen, der mit seinen zwei Kumpels Laos mit dem Fahrrad und Zelt bereist. Die drei fahren jedoch selten zusammen, sondern treffen sich an abgemachten Orten, da jeder mit anderer Geschwindigkeit reist. So kam es auch, dass Fernand allein im Homestay der Kaffee-Plantage war.
Beim Durchstreifen der Plantage traf ich auf ein paar Kinder, die Rinde eines Gewächses mit Chili naschten. War nicht so mein Fall, was sehr zur Belustigung beigetragen hat. Aber später sind wir noch zusammen auf einen Baum geklettert, an dem mir immer noch unbekannte Früchte hingen. Die waren dann schon eher was für mich.


Am darauffolgenden Tag begann mein Gewaltritt: sechs Uhr aufstehen, 60km in der Morgenkälte nach Pakse fahren, mit dem Local-Bus zwanzig Stunden nach Vientiane, vier Uhr morgens Wechsel des Bus-Terminals, weitere fünf Stunden mit atemberaubender Kulisse nach Vang Vieng, wo ich nun bin.

Morgen gehts mit einem richtigen Motorrad auf Höhlen-Tour mit Stops in Phonebang, Phukhoun und Luang Prabang, was auch der letzte Trip in Laos wird. Nach meiner Rückkehr nach Vang Vieng werde ich mit dem Bus nach Hanoi fahren und den dritten und letzten Akt meiner Reise beginnen.