Nach meiner Motorradtour blieb mir noch ein Tag in Vang Vieng, den ich damit zubrachte, meine Habseligkeiten zu sortieren, am 'Friends'-Marathon teilzunehmen, der laut Augenzeugenberichten seit mindestens 10 Jahren in mindestens zwei Hotels abgehalten wird, und mit dem Fahrrad durch die trockenen Reisfelder zu den Steilhängen der nahen Berge zu fahren, wo ich - natürlich am letzten Tag meines Aufenthaltes - Klettergruppen traf und schöne Bungalows außerhalb des Trubels des Partyzentrums fand. Naja, nächstes Mal.

Am nächsten Tag ging es für mich auf die 35stündige Reise nach Hanoi, wo ich mich mit Carola verabredet hatte, die schon einen Tag dort ausharrte. Die Fahrt und Grenzüberquerung verlief weitestgehend unproblematisch - mittlerweile habe ich schon einige Erfahrung. Als der Grenzbeamte stoisch nach zwei Dollar Gebühr seine Hand ausstreckte, reichte ein Augenrollen und Kopfschütteln, um ihm klarzumachen, daß mir das Prozedere bekannt ist und ich keineswegs bereit bin, irgendetwas zu bezahlen. Da kein Andrang herrschte, konnte er mich auch nicht so richtig hintenan stellen, so daß er mich fünf Minuten später abstempelte.

In Hanoi traf ich mich schließlich mit Carola, die mir die neuesten Neuigkeiten aus der Heimat erzählte, während wir die Gegend unsicher machten.


Außerdem besuchten wir das Vietnamese-Womens Museum - sehr zu empfehlen.

Unsere Planung brauchte etwas Zeit. Wir mussten uns erstmal aufeinander einpegeln, da unsere Reisestile recht verschieden sind. So wurde aus der Halong-Bucht-Tagestour eine Weiterreise nach Cat Ba-Island mit Zug und Fähre, wo wir drei Nächte zubrachten. Mit dem Moped erkundeten wir die fast menschenleere Insel, besuchten Höhlen, machten eine Trekkingtour im Nationalpark der Insel, wo wir einen der Berge erklimmten, und buchten eine Tagestour mit Boot und Kayak in der Lanha-Bucht und der Halong-Bucht, die trotz des bescheidenen Wetters atemberaubend schön war.



Nach dem ersten Tag dämmerte uns, weshalb hier so gut wie nichts los ist: Es ist wolkenverhangen den ganzen Tag, und mit 20°C ist es auch nicht gerade warm. Wir sparen uns den Strand und ich mir schweren Herzens das Deepwater Soloing.

Mittlerweile sind wir nach Hue weitergereist, was einst die Hauptstadt von Vietnam war. Hier gibt es die Palast-Anlagen des ehemaligen Kaisers zu bewundern.
Wie lange wir hier bleiben, wissen wir noch nicht. Unsere verbleibende Zeit nimmt nun doch merklich ab und was wir noch sehen wollen, muss irgendwie untergebracht werden. Aber wir sind zuversichtlich.